Zugegeben, auch wir haben die tägliche Berichterstattung, die Hysterie und Hamsterkäufe zu dem neuartigen, grippeähnlichen Coronavirus anfangs belächelt. Doch die Entwicklung ist verheerend und stellt unser Land vor eine Herausforderung die in den letzten Jahrzehnten ihresgleichen sucht. Es liegt an jedem Einzelnen seinen Teil dazu beizutragen, um diese Krise zu bewältigen.

Und nein! Hamsterkäufe tragen nicht dazu bei. Hysterie und Panik ebenso wenig. Aber persönlicher Verzicht! Die schnelle Verbreitung von COVID-19 ist das, was den Virus so gefährlich macht. Ein Blick nach Italien reicht, um zu sehen was uns möglicherweise noch bevorsteht. Ein völlig überfordertes Gesundheitswesen, das aufgrund der vielen gleichzeitig infizierten Patienten und zu wenig Behandlungsmittel (z.B. Beatmungsgeräte) täglich über Leben und Tod entscheiden muss. Ganz einfach, weil nicht alle Erkrankten gleichzeitig behandelt werden können. Um dieses Szenario in Deutschland zu vermeiden, wurden ab sofort für 5 Wochen Kindergärten und Schulen geschlossen. Großveranstaltungen und Messen werden der Reihe nach abgesagt und die Bundesregierung bittet jeden Einzelnen die sozialen Kontakte für die nächsten Wochen beizulegen. Dadurch wird Zeit gewonnen. Zeit für das Gesundheitswesen, um vielleicht einmal durchatmen zu können und Zeit für die Forschung, die vehement an einem Impfstoff arbeitet. Unser Verzicht dämmt die rasante Verbreitung des Coronavirus ein und kann möglicherweise ein Szenario wie in Italien verhindern. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bringt es treffend auf den Punkt:

Unsere Selbstbeschränkung heute wird morgen Leben retten

Ärztin mit weißem Kittel arbeitet mit Reagenzgläsern
Einen Impfstoff für COVID-19 wird es voraussichtlich erst Anfang 2021 geben.

Die Sportwelt im Chaos

Das Coronavirus hat weltweit Einfluss auf den Profisport genommen. Zunächst beendete die deutsche Eishockeyliga ihre Saison schlagartig. Dann unterbrach die amerikanische NBA die Basketballsaison und nun ist auch die Fußball Bundesliga unterbrochen worden. Und damit sind nur drei sportübergreifende Ligen von über Hunderten genannt. In erster Linie kommt es zur Unterbrechung wegen dem gesundheitsbedingten Ausschluss der Zuschauer und ausbleibenden Einnahmen, doch es gibt auch schon erste Fälle von infizierten Sportlern und ganzen Teams die in Quarantäne müssen. Am Freitag hat präventiv auch der Amateursport nachgezogen. Der Fußballverband Mittelrhein hat ebenfalls die Saison bis zum 19.04. unterbrochen, woraufhin die Fußballabteilung des SC Uckerath ihren Trainingsbetrieb komplett eingestellt hat. „Die Gesundheit unserer Spieler, Kinder, Eltern und Trainer sowie deren Angehörigen ist uns sehr wichtig“ schreibt Pressewart Volker Erbe dazu in der Stellungnahme auf der SCU Homepage.

Das leere Olympiastadion in Berlin bei Sonnenschein
Hier finden vorerst keine Fußballspiele mehr statt: Olympiastadion in Berlin

Auch vor dem Radsport hat COVID-19 selbstredend keinen Halt gemacht. Nach dem Abbruch der UAE Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde auch der über 100 Jahre alte Frühjahrsklassiker Mailand – Sanremo abgesagt. Die 78. Ausgabe von Paris – Nizza findet statt, doch von Etappe zu Etappe steigen immer mehr Teams nachträglich aus dem Rennen aus. Fraglich ist derzeit die Zukunft der restlichen vier Monumente. Die Flandern-Rundfahrt, Paris – Roubaix und Lüttich – Bastogne – Lüttich finden normalerweise alle im kommenden Monat statt. Die Lombardei-Rundfahrt erst im Oktober. Mit der RTF vom RC Mistral Köln wurde gestern bereits die erste Veranstaltung im Breitensport im Radsportbezirk Köln-Bonn abgesagt.

SCU Radsport stellt das Training ein

Auch wir von der Abteilung Radsport des SC Uckerath möchten unseren bescheidenen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus leisten und haben ab sofort das Training eingestellt. Die Sparte Einrad trainiert nicht mehr bis zum Ende der Osterferien. Das nächste Training wäre somit erst wieder am Samstag den 25.04. um 10:00 Uhr. Bei der gerade erst in die Saison gestarteten Rennrad Gruppe beschränkt sich das Training bis zum Monatsende auf Solo-Training. Es finden also keine gemeinsamen Ausfahrten mehr statt und jeder trainiert für sich alleine. Manche im Freien, andere auf der Rolle. Anfang April wird man dann sehen, wie sich der Kampf gegen Corona entwickelt hat und wie die Bundesregierung die Lage in unserem Land einschätzt. Wenn es nötig ist, wird aber selbstverständlich auch unsere Rennrad Gruppe das Einzeltraining weiter fortführen und vom gemeinsamen Radfahren absehen.

Die orangene Fassade des Hennefer Wirtshaus

Der für den 27.03. angesetzte Stammtisch im Wirtshaus Hennef wurde bereits um einen Monat auf den 24.04. verschoben.

Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, spiegelt aber eigentlich ganz gut wieder, was das Steinmeier-Zitat eingangs beschreibt. Das Coronavirus mag uns als größtenteils junge Sportler mit gestärktem Immunsystem vielleicht nichts anhaben, doch in diesem Fall geht es nicht unbedingt nur um unsere Gesundheit, sondern auch die unserer Mitmenschen. Es besteht die Möglichkeit, dass wir infiziert wurden und das gar nicht unbedingt mitbekommen – bis dann (uns nahestehende) ältere Mitmenschen, die bekanntlich anfälliger für COVID-19 sind, auf der Intensivstation liegen.

Mit Sportverzicht allein ist es nicht getan

An dieser Stelle möchten wir dringend noch einmal deutlich machen, dass es mit dem Verzicht auf gemeinsames Training natürlich nicht getan ist. Aktuell wurde von der Bundesregierung noch kein Ausgehverbot verhängt und wir sind ganz sicher auch nicht euer Vormund, aber bitte macht euch in den nächsten Wochen einmal Gedanken dazu ob es unbedingt notwendig ist sich in Cafés, Bars, Kneipen, Discos oder auch zu Hause mit Freunden zu versammeln. Je mehr Leute in Deutschland darauf verzichten, um so schneller wird die Verbreitung des Coronavirus eingedämmt und um so schneller können wir alle wieder unser Leben ohne Einschränkungen fortsetzen. Macht euch auch Gedanken, wie ihr Personen der Risikogruppe (Vorerkrankte und ältere Menschen) unterstützen könnt. Zum Beispiel, indem ihr die Einkäufe für sie erledigt. Auf Facebook wurde bereits die Gruppe „Ehrenamtliche Helfer in Uckerath und Umgebung“ gegründet. Wer Zeit und Lust hat, kann sich dort nützlich einbringen.

Allen Vereinsmitgliedern, Sponsoren, Lesern und deren Angehörigen wünschen wir viel Gesundheit. Bleibt stark. Bleibt gesund. Auf dass diese Pandemie schon bald in den Griff zu bekommen ist und wir unserem geliebten Sport wieder ohne Einschränkungen nachgehen können.

Fotocollage einiger Rennrad Mitglieder beim Einzeltraining
SC Uckerath 1922 e.V. - Radsport
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