Ja, das ist ein harter Schritt. Ich weiß wie sich das anfühlt, denn der Verfasser dieser Zeilen hat es bereits vor Jahren selber hinter sich gebracht. Wenn man ein Leben lang passioniert Fußball gespielt hat, dann kennt man erstmal gar nichts anderes.

Zwei bis dreimal die Woche Training und am Sonntag ist dann Spieltag. „Könnte später werden Schatz, der Timo bringt ne Kiste mit.“ Vielen ist die Geselligkeit vor und nach dem Fußball mindestens genauso wichtig wie das Kicken an sich. Ist das von einer Saison auf die andere nicht mehr da – dann reißt das schon Löcher in den Terminkalender. Die freien Sonntage sind vielleicht erstmal ganz angenehm in Hinblick auf die Samstagabend-Planung, aber damit geht Jeder unterschiedlich um. Während dem einen todeslangweilig ist, hastet der andere bereits von Termin zu Termin und bekommt sich anderweitig beschäftigt. Aber eines haben sie alle gemeinsam: nach einem gewissen Abstand zum Fußball fehlt es ihnen Sport zu treiben.

Gründe für das Karriereende

Die Gründe für den Entschluss die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen sind oft unterschiedlicher Natur. Eher selten fehlt Fußballern die Lust und sie schmeißen hin, soll es aber auch geben. Dann gibt es die Vernünftigen, die altersbedingt, aus gesundheitlichen oder familiären Gründen rechtzeitig einen Schlussstrich ziehen. Ja und dann sind da noch die anderen 80%. Jürgen (43), der schon in der Jugend zwei Kreuzbandrisse hatte, sieht ein, dass es sich nicht mehr lohnt sonntags bei der Zweiten seine Knochen in der C-Klasse hinzuhalten. Die Kniebandagen haben es auch sowieso jetzt hinter sich und dieses Mal würde ihn auch keiner auf der Saisonabschlussfeier überreden können noch eine Saison dran zu hängen. Leider gibt es aber auch Fußballer die nicht wieder so gut auf die Beine kommen wie Jürgen. Denen rät der Arzt dann selbst schon in jungen Jahren zum Karriereende. Knie- und Bänderverletzungen sind häufige Ursache für ein vorzeitiges Fußball Karriereende.

Fußballspieler liegt mit Schmerzen am Boden und hält sich das Knie
Knie- und Bänderverletzungen bedeuten häufig das Aus

Ausgleichssport zum Fußball

Ist die erste Depression einmal überstanden, werdet ihr schnell merken, dass euer Fußball Karriereende kein grundsätzliches Sportverbot bedeutet. Viele Fußballer entscheiden sich dazu in den Alten Herren eine ruhige Kugel zu schieben. Weniger Training, weniger Spiele, dafür mehr Bier. Es muss letztendlich jeder für sich entscheiden, ob er mit dieser Option allein glücklich wird. Zunächst ist es vielleicht ganz nett als jüngerer Spieler bei den Alten Herren auftrumpfen zu können, aber auf Dauer kann es auch ziemlich unterfordernd sein und euch nicht die Art von Auslastung/Sport ersetzen, wie ihr es gewohnt seid. Sind eure Bänder in Mitleidenschaft gezogen, dann hat sich das Thema Fußball für euch sowieso komplett erledigt. Der ideale Ausgleichssport für ehemalige Fußballer ist deswegen der Radsport. Radfahren schont auch bei hoher Belastung Gelenke, Sehnen und Bänder und ist daher auch eine Option für vom Verletzungspech verfolgte Sportler.

Ich und Radsport? Niemals!

So habe ich auch gedacht. In meinen 25 Jahren Fußball habe ich mich nicht eine Sekunde lang mit dem Thema Radsport geschweige denn der Tour de France beschäftigt. Ich hatte sogar seit meinem 13. Lebensjahr nicht einmal mehr ein Fahrrad. Meine Recherche nach einem Ausgleichssport hat mich letztendlich an das Thema herangeführt und seitdem sehe ich diese Sportart aus einem völlig anderen Blickwinkel. Rennradfahren ist deutlich mehr, als man als Außenstehender vermutet. Man kann den Sport solo, aber auch als Mannschaft ausüben. Die Kraft des Windschattens wird maßlos unterschätzt. Bei der Tour de France werden taktische Raffinessen ausgeklügelt um als Team seinem Kapitän die beste Ausgangslage zu verschaffen und letztendlich muss man als Fahrer auch ordentlich in die Pedale treten und Tempo machen können. Kraft und Geist sind gleichermaßen gefragt, zeitgleich gibt es aber auch nichts was befreiender ist, als einfach in der Natur ein paar Kilometer abzureißen. Ich persönlich schalte dabei automatisch jedes Mal vom Alltag ab und bin danach total frisch im Kopf. Herausfordernde Berge bieten sich prima an, um den inneren Schweinehund zu bezwingen. Wer ehrgeizig ist und sich immer versucht zu steigern, dem wird Rennradfahren eine große Freude bereiten.

Mit dem Rennrad bis nach Köln. Mit etwas Training wirklich kein Hexenwerk.

Möchtest du es mal versuchen?

Wenn ich dich überzeugen konnte, sende uns doch einfach eine unverbindliche Anfrage zur Mitgliedschaft. Wir werden dann mit dir in Kontakt treten und alles weitere besprechen. Gleiches gilt selbstverständlich auch, wenn du noch Fragen hast oder unsicher bist, ob Radsport das richtige für dich ist. Gerne kannst du bei unserer Rennrad Gruppe an einer Gastfahrt teilnehmen, um dir das mal aus nächster Nähe anzuschauen. Abschließend bleibt mir euch nur noch zu sagen:

Fußball bleibt für immer Fußball, Leute. Ich liebe den Sport auch heute noch wie am ersten Tag. Es ist aber nicht schlimm ihn zukünftig nur noch zu schauen und ab und zu mit den Jungs in der Soccerhalle zu kicken oder meinetwegen auch regelmäßig in den Alten Herren zu spielen. Meine wöchentliche intensive Dosis Sport hole ich mir aber definitiv im Radsport. Und das tut wahnsinnig gut.

SC Uckerath 1922 e.V. - Radsport
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