Nach der überwältigenden Premiere unserer Radtouristikfahrt „Mauer von Uckerath“ im vergangenen Jahr mit über 400 Rennradfahrern und Rennradfahrerinnen, wollten wir in 2023 die magische 500er Grenze knacken. Uns war von vorne herein klar, dass dafür alles stimmen muss.

Denn auch für etablierte Radsportclubs ist diese Anzahl an Teilnehmenden schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr und der SC Uckerath ist im Radsport bei weitem noch nicht so bekannt. Immerhin über den Werbegag „Jetzt mit Pfeilen, die gesehen werden“ konnten alle erreichten Personen lachen und so war zumindest dieser Teil der Vorbereitung schon einmal geglückt. Damit spielten wir humorvoll auf den so ziemlich einzigen Kritikpunkt aus dem letzten Jahr an. Das Leben an sich ist schon zu ernst, um sich selbst zu ernst zu nehmen.

Nach monatelangem Gedankenzerbrechen, wie man die Mauer von Uckerath zu einem noch besseren Erlebnis wie im Vorjahr machen könnte, und wochenlanger Arbeit, war es am 01.07. soweit. Die Wettervorhersagen waren an den Tagen zuvor schon sehr bescheiden und wir rechneten mit dem Schlimmsten. Als dann pünktlich zu Startbeginn die Teilnehmenden einzeln an den Anmeldetischen anstanden, erkannten wir einen deutlichen Unterschied zum Vorjahr 2022. Im letzten Jahr bildeten sich lange Schlangen und es erfolgte ein regelrechter Ansturm. So nicht in diesem Jahr, das Wetter hatte seinen Tribut gezollt. Zwar blieb es noch trocken, doch es war Regen gemeldet, welcher auch buchstäblich in der Luft hing und nur darauf wartete sich über uns zu ergießen. Für uns eine neue Situation, die es erstmal zu verdauen galt.

Fast 150 Teilnehmende fahren bei Regen Rad

Am Ende sollten es nur 144 Teilnehmende sein, die sich dazu aufraffen konnten bei dem scheußlichen Wetter mit ihren Rennrädern auf die Strecken zu gehen. Auch wenn wir es haben kommen sehen, die Enttäuschung war zunächst groß. Da das Wetter in den vergangenen Tagen sehr gut war, hatten wir bis zuletzt noch optimistisch geplant und entsprechend für 400 Personen eingekauft. Am Ende war es uns nahezu unangenehm an diesem verregneten Tag von unserem Sponsor, der Eisdiele REMOR in Hennef, 400 Eiskugeln in den Sorten Erdbeere, Mango, Cookies und Nutella abzuholen und anzubieten. Gegen Abend musste das Eis gratis auf alle Helfenden verteilt werden. Mit entsprechendem Galgenhumor nutzten wir die „ruhige Zeit“ im Start- und Zielbereich für ein witziges Video, welches wir an alle Radfahrer und Radfahrerinnen auf den Strecken richteten. Darin dankten wir allen für die Teilnahme und solidarisierten uns mit einer „künstlichen Regenschauer“, denn zwischendurch blieb es tatsächlich auch mal von oben trocken.

Dass diese Veranstaltung, alleine dem Wetter geschuldet, ein finanzielles Minus mit sich bringen würde, war allen Beteiligten zu diesem Zeitpunkt klar. Spätestens als jedoch die ersten Teilnehmenden wieder im Ziel ankamen, wurde uns deutlich, dass es aber auch um mehr als nur das geht. Tatsächlich blickten wir in strahlende Gesichter. Menschen, die klitschnass im Zielbereich ankommen und über beide Ohren lächeln. Zuspruch für unsere Streckenplanung, Lob für die neuen Schilder und wie wir in diesem Jahr ausgeschildert haben, und einige hatten sogar ein Auge für die Liebe im Detail und das Herzblut, welches wir in verschiedener Art und Weise in unserer Planung und Organisation haben einfließen lassen. Es folgten tolle, lange und herzliche Gespräche mit den verschiedensten Leuten. Unsere Erwartungen, dass die Radfahrenden, kalt und nass, zügig die Heimreise antreten würden, stellten sich als falsch heraus. Viele blieben noch lange bei einem Stück Kuchen, einer Currywurst, Kaffee und Bier sitzen. Darüber hinaus steckten uns Teilnehmende kleine Geldspenden zu, um uns auf diese Weise zu unterstützen. Den Respekt und die Liebe, die wir an diesem Tag trotz aller Widrigkeiten erfahren haben, hat für sehr vieles entschädigt.

Danke an alle

Am Ende wollen wir schlicht Danke sagen:

  • an alle Helfenden, die mit ihrer Zeit und dem Arbeitseinsatz vor, während und nach dem Event die Veranstaltung zu dem gemacht haben, was sie war – abgesehen vom Wetter, ziemlich geil. Häufig wurden auch die freundlichen Menschen beim SCU positiv erwähnt. Das ist allein euer Verdienst. Egal ob im Imbiss, der Parkplatzeinweisung, Anmeldung, Kontrollstellen oder hinter der Kamera – ihr habt einen super Job gemacht.

  • an Dirk Mülln (EDEKA) für das Sponsoring, an die Metzgerei Strack-Walterscheid auf deren Wiese wir wieder Parken lassen durften und an Krombacher o,0% für die Getränke an den Verpflegungsstellen.

  • an unsere Arbeitsgruppe Radständer, die wirklich sehr viel Zeit und Herz in unsere brandneuen, selbstgemachten Radständer gesteckt hat. Die Firma Kuchem aus Neunkirchen-Seelscheid hat hierfür das nötige Material gratis zur Verfügung gestellt.

  • an unsere Arbeitsgruppe Schilder, denen es gelungen ist den Kritikpunkt vom letzten Jahr komplett zu beseitigen. Neben zusätzlichen Kontroll-Ankündigungsschildern gab es auch 500 neue, neongelb leuchtende Pfeile aus dem 3D-Drucker. Gesponsert wurden diese in Kooperation von der Firma MBS aus Hennef und von Hermann Josef Müller aus Hollenbusch.

  • an die evangelische Kirchengemeinde in Mehren, die Dahs Tore GmbH aus Hemmelzen, die Ortsgemeinde Neustadt und den Hausmeister der Wiedparkhalle, Peter Kallscheid. An die Kneipe Heydorsch in Puderbach, die Eisdiele REMOR in Hennef und das Metallverarbeitungsunternehmen GMM mbH in Oberpleis. Dort überall durften wir in diesem Jahr unentgeltlich unsere Kontroll- und Verpflegungsstellen eröffnen. Vielen Dank für das Vertrauen.

  • schlussendlich an alle Teilnehmenden und ihren Mut, die Treue und die Überwindung an diesem Tag bei der Mauer von Uckerath an den Start zu gehen und sich für uns durch den Regen zu kämpfen. Wir würden es lieben, wenn wir uns in 2024 bei bestem Wetter noch einmal wiedersehen würden.

Auch in diesem Jahr wurden wieder Fotos im Start- und Zielbereich und auf der Strecke gemacht. Dafür waren Marina Tillmann und Alfred Heimermann verantwortlich. Wir wünschen allen viel Spaß beim Durchklicken der Bilder. Auch das hat uns im Nachgang der Veranstaltung noch einmal vor Augen geführt, wieviel Freude man mit so einem Event doch bei den Menschen auslösen kann (trotz schlechten Wetters) und wieviel einem das zurückgibt. Solltet ihr ein Foto von euch finden, welches ihr nicht gerne auf unserer Website veröffentlicht hättet, schreibt uns einfach kurz eine E-Mail, damit wir es nachträglich entfernen können. Wenn ihr ein bestimmtes Foto gerne in höherer Auflösung zugeschickt bekommen möchtet, lasst es uns ebenfalls wissen.

SC Uckerath 1922 e.V. - Radsport
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