SCU-Familie trifft sich zur Gala

War das ein toller Abend! Das Präsidium hatte alle eingeladen, die in enger Verbundenheit zum Verein stehen, um auf 100 bewegte SCU-Jahre zurückzublicken – mehr noch, um 100 Jahre SCU zu feiern. Und so strömten SCUler, Freunde und Gönner am letzten Samstag, allesamt gehüllt in feinstes Tuch, in den festlich geschmückten Uckerather Rosensaal.

Gleich am Eingang wurden die Gäste ins SCU-Museum eingeladen. Volker Erbe hatte eine kleine aber feine 100-Jahre-Ausstellung rund um den SCU gezaubert: Urkunden, Trikots, Festschriften vergangener Jahrzehnte, ein Stück vom Kunstrasenplatz und vieles mehr luden zum Stöbern und Staunen ein. Analoge Fotoalben und eine digitale Bildershow mit rund 1.000 Bildern machten 100 Jahre Geschichte erlebbar. Stöbern konnte man erstmals auch in der Festschrift „Wir sind 100!“, die an diesem Abend der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Darin wird nicht nur auf Vereinshistorie zurückgeblickt, die drei Sparten werden ebenfalls eindrucksvoll im Hier und Jetzt dargestellt.

Nachdem SCU-Präsident Freerk Baumann auch als Moderator des Hennefer Sofas bekannt ist, durfte der SCU das berühmteste Hennefer Möbelstück für den Veranstaltungsabend ausleihen. So hatte die Bühne mit Sofa, Sessel und Stehlampe gleich eine gemütliche Atmosphäre. Auch „Sofa-Kompagnon“ Ralf Rohrmoser von Glasow musste nicht lange überlegen, als Baumann anfragte, den Abend gemeinsam zu moderieren.

Die Moderatoren waren es dann auch, die um 19:20 Uhr in die Hände klatschten, die Gäste baten, ihre Plätze einzunehmen und mit den auf den Tischen ausgelegten SCU-Streichhölzern die Kerzen anzuzünden, damit pünktlich um 19:22 Uhr die Gala starten könne. In seiner Begrüßungsansprache ging Baumann kurz auf die Meilensteine des Vereins ein. Dabei war ihm vor allem die Freude über die Mitgliederentwicklung des Vereins anzumerken. Ein paar Tage zuvor hatte er den Präsidenten des FC Hennef, Clemens Wirtz, per WhatsApp bereits darüber informiert, dass der SCU hinsichtlich Mitgliederzahlen dem FC Hennef dicht auf den Fersen sei. Wirtz nimmt es sportlich – und gratuliert zu 100 Jahren SCU.

Es folgten Grußworte von Hennefs erstem Bürger, Mario Dahm, dem Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, Hajo Noppeney, dem Vorsitzenden des Fußballkreis Sieg Guido Fuchs zusammen mit dem stellvertretendem Vorsitzenden des Fußballverbandes Mittelrhein Hans-Christian Olpen sowie dem Landtagsabgeordneten Björn Franken, die in ihren Ansprachen auf verschiedenste Weise auf den SCU sowie sein Wirken und seine Bedeutung für die Region eingingen.

Premiere des „Uckerather Sofas“

Zu Gast auf dem Uckerather Sofa: Mario Gaffke vom Rennrad (Mitte links) und Darja Schlote vom Einrad (Mitte rechts).

Ab jetzt rückt das bereits erwähnte Sofa in den Mittelpunkt. Zur ersten SCU-Talk-Runde durften Vertreter der jüngsten und – zur Zeit noch – kleinsten SCU-Abteilung Platz nehmen. Darja Schlote erzählte aus der Geschichte der Einradfahrer. So manchem Fußball- und Tennisspieler blieb anschließend der Mund offen stehen, als Darjas Können auf dem Einrad im Video dargestellt wurde. So mir nichts, dir nichts fährt die junge Frau dort mit ihrem Sportgerät im Gelände up- and downhill – bravo! Dann geht das Mikro weiter zum Verzällchen mit Mario Gaffke, der berichtet, wie man vom blau-weißen Fußballer zum blau-weißen Radfahrer wird. Schnell kommt die Rede auf die grandiose RTF „Mauer von Uckerath„, die die Radsparte im Sommer erstmals veranstaltete und gleich über 400 Teilnehmer nach Uckerath lockte.

Im weiteren Verlauf des Abends wird der SCU übrigens noch für seine 100 Jahre vom Bund Deutscher Radfahrer ausgezeichnet. Neben der Auszeichnung brachte Helmut Elfgen, Vizepräsident des Radsportverbandes NRW ein Stück Albert-Richter-Bahn mit. Was es damit auf sich hat? Die Sportstätte wird neu errichtet und Teile der legendären Bahn werden versteigert. Der Zuschlag ging mit 250 Euro für den guten Zweck an dem Abend an Heike Benz, deren Büro von nun an ein Stück Radrennbahn schmückt.

Dann wird das Sofa zur Seite gerückt und die Bühne ist frei für die Einradfahrerinnen des SCU. Jeden Bühnen-Millimeter nutzten die Mädels, um ihren Lieblingssport dem Publikum zu präsentieren. Dessen Hochachtung vor dieser Leistung war im anschließenden Applaus deutlich herauszuhören.

Weiter geht’s auf dem Sofa. Die Fußball-Jungen sind dran. Geplant war ein Interview mit Robert Anders, dem mit 90 Jahren ältesten Vereinsmitglied, der es liebt, aus den frühen SCU-Jahren zu erzählen. Krankheitsbedingt musste er leider absagen. So nahmen Volker Erbe, Didi Rombach und Siam Schoofs auf der SCU-Couch Platz. Volker Erbe ging auf die Bedeutung der Arbeit der vielen Ehrenamtler ein, ohne die Vereinsarbeit nicht möglich wäre. Er dankte allen, die den SCU unterstützt haben und wünschte für die Zukunft, dass sich immer wieder Menschen für den SCU begeistern können und so die Bedeutung des SCU für die Nachwuchsarbeit in Uckerath und Umgebung erhalten bleibt. Dafür steht auch Siam Schoofs, der als Jugend und Seniorenspieler viele Erfolge und Meisterschaften für den SCU feiern konnte. Er ist nun als Trainer der zweiten Mannschaft wieder zurück beim SCU. Aus dem Golddorf Lückert kommend will er die junge Mannschaft sportlich stabilisieren und in goldene Zeiten führen. Dann bissen sich die Moderatoren am Trainer der ersten Mannschaft Didi Rombach fast die Zähne aus. Trotz komplexer Anfragen gab es knackig kurze Ansagen von dem Trainer, der mit sieben Jahren am Stück in der Historie des SCU am längsten das Top Team des SCU betreut. Mit Stolz blickte er auf die derzeitige enge Zusammenarbeit zwischen Nachwuchs und Senioren und verkündete unter großem Jubel der anwesenden Spieler, dass der SCU sich bald in einer höheren Liga bewegen wird.

Ein gutes Händchen hatte der SCU an diesem Abend auch bei der Musikauswahl bewiesen. Rosanna Derenbach, die von David Riter an der Gitarre begleitet wurde, begeisterte zwischen den Sofapassagen mit ihrem Jazzgesang – und erstaunte viele Gäste, dass sie einst selbst in der Mädchenmannschaft des SCU Fußball spielte.

Ein letztes Mal rückt an diesem Abend das Sofa in den Mittelpunkt und mit ihm die Sparte Tennis. Es wird erneut eng auf der Couch, zum Präsidenten gesellen sich Aloys Krey, Werner Ditscheid und Peter Büllesfeld – allesamt seit vielen, vielen Jahren Vereinsmitglieder, echte SCU-Menschen. Die drei erzählen nun launig aus den Anfängen der Tennisabteilung, die 1986 gegründet wurde. Dann wird das Sofa um 180 Grad gedreht und die drei blicken ebenfalls auf die Bilder, die auf der großen Leinwand präsentiert werden. Da braucht es nicht lange und schon sprudeln die schönsten Geschichten und Anekdötchen aus den drei Herren hervor und sie nehmen das Publikum ein letztes Mal auf eine Zeitreise mit.

Werner Mersch ist Jahrhundertsportler

Rainer Nölleke (links) & Werner Mersch (rechts) werden Ehrenmitglied. Werner Mersch wurde darüber hinaus zum SCU Jahrhundertsportler ernannt.

Dann gab es eine Ehrung, die es so noch nicht in der Vereinsgeschichte gegeben hat. Werner Mersch wurde als Jahrhundertsportler geehrt. Zunächst im Fußball und später dann im Tennis – ob als Sportler oder Ehrenamtler – immer lieferte er Leistungen auf top Niveau ab. Das Publikum feierte ihn daher auch mit lauten „Werner, Werner“ Rufen.

Nun ist es Zeit für den Überraschungsgast. Präsident Freerk übergibt das Mikrofon an Volker Weininger. Der als betrunkener Sitzungspräsident bekannte Büttenredner riss eine Pointe nach der anderen – die SCUler hatten sichtlich Spaß. Die wenigen Gäste im Publikum, die ihn nicht kannten, vermuteten, dieser Mann sei vom diesjährigen 11.11. noch nicht wieder zuhause angekommen.

Dann wird es nochmal feierlich. Die in der im Januar pandemiebedingt online abgehaltenen Mitgliederversammlung gewählten Ehrenmitglieder werden ausgezeichnet. Darunter ist mit Ria Meyers die erste SCU-Frau, die neben Rainer Nölleke, Hans-Detlev Groß und Werner Mersch diese Ehrung im Jubiläumsjahr erhält.

100 Jahre wäre in diesem Jahr übrigens auch Josef „Bubi“ Gilgen geworden. Zeitlebens war Bubi Gilgen ein großer SCU-Fan. Als solcher hat er den Verein gerne unterstützt. Seine Familie führt dieses großartige Engagement für den Verein fort. Und so waren es Franz-Josef und Manuela Gilgen, die an diesem Abend die SCUler mit einem großartigen Geschenk überraschten, nämlich mit dem, was sie in ihrem Handwerk einfach können: Untermalt mit der Traumschiff-Käpt‘ns-Dinner-Musik wurden vier wunderschöne SCU-Geburtstagstorten, garniert mit Wunderkerzen, festlich herein- und aufgetragen.

Damit hatte die Gala ihren Höhepunkt erreicht – aber der Abend noch nicht sein Ende. Wer die SCUler kennt, weiß, dass bis tief in die Nacht weiter gefeiert wurde. Ganz im Sinne von SCU – nur du!

Weitere Fotos vom Abend findet ihr unter diesem Link. Vielen Dank für die tollen Aufnahmen an Eventfotografie Heimermann. Des Weiteren ist der komplette Abend visuell mitgeschnitten worden, musste nur aus urheberrechtlichen Gründen um den Auftritt vom Sitzungspräsidenten Volker Weininger gekürzt werden. Zu sehen gibt es den Gala-Abend auf YouTube.

SC Uckerath 1922 e.V. - Radsport
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