Rad am Ring

Der Nürburgring ist vielen als Rennstrecke oder Austragungsort des legendären Musikfestivals Rock am Ring bekannt. Doch seit 2003 gibt es auch ein Wochenende im Jahr, an dem Fuchsröhre, Hohe Acht und die Döttinger Höhe den Radfahrenden gehören.

Wenn du noch nicht davon gehört hast, dann möchten wir dir hier kurz zusammenfassend erklären, was bei Rad am Ring so alles geboten wird. Ausführlich und lückenlos kannst du das natürlich auch selber auf der Website des Veranstalters recherchieren, aber wir gehen hier gezielt auf die Kernpunkte ein und bringen ein wenig persönliche, unbezahlte und ungeschönte Meinung hinein.

Klassentreffen der Radsportszene

Wem Rad am Ring kein Begriff ist, der kann sich das Wochenende im Grunde wie eine Art Radsportfestival vorstellen. Teilnehmende und Fans campen an der Strecke des Nürburgrings. Von Freitag bis Sonntag finden auf der Rennstrecke unterschiedliche Rennen statt. Die Teamquartiere reichen von Favelas mit einfachen Wurfzelten, über große Partyzelte bis hin zu hochmodernen Wohnwagen-Parks. Sogar die Boxengassen an der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings können von Teilnehmenden als Quartier gemietet werden. Für ausreichend Strom ist gesorgt und Sanitäranlagen gibt es auch – hier müssen aber, insbesondere die Männer, mehr Zeit einplanen.

Teamquartiere an der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings bei Rad am Ring

Es macht viel Spaß das Wochenende mit so vielen Gleichgesinnten zu verbringen und den Radsport bei dieser einmaligen Kulisse zu feiern. Wer vernetzt ist, trifft dort viele Bekannte – auch aus weiter entfernten Orten Deutschlands. Und das Expo-Gelände hinter den Boxengassen lässt keine Wünsche offen. Hier gibt es zu Essen und zu Trinken, zeitweise Bühnenprogramm und natürlich viele Verkaufs- und Beratungsstände rund um das Thema Radsport.

Die unterschiedlichen Disziplinen

Wie eingangs erwähnt, finden über das Wochenende gleich mehrere Radrennen statt. Die in unseren Augen wichtigsten Disziplinen möchten wir dir an dieser Stelle einmal genauer erklären.

Jedermann-Rennen

Das Jedermann-Rennen findet in unterschiedlichen Kategorien statt. Über 25 km (1 Runde), 75 km (3 Runden) und 150 km (6 Runden). Gestartet wird kurz hintereinander aus verschiedenen Startblöcken. Die Fahrtzeit wird über Transponder gemessen und am Ende gewinnen die jeweils Schnellsten aus ihrer Kategorie. Gefahren wird die legendäre Nordschleife und die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings, sodass eine Runde 24,4 km und 560 Höhenmeter hat. Das Jedermann-Rennen gehört mit zu einem der Hauptrennen bei Rad am Ring und wird am Samstagnachmittag durchgeführt. Insgesamt nehmen ca. 1.500 Rennradfahrer am Jedermann-Rennen teil.

24-Stunden-Rennen

Das 24-Stunden-Rennen ist das Herzstück von Rad am Ring und ist vergleichbar mit dem 24-Stunden-Rennen, wie man es aus dem Motorsport vielleicht kennt. Auch hier gibt es unterschiedliche Kategorien, die auch als eine Art Schwierigkeitsgrad zu betrachten sind. Es kann in 8er Teams, 4er Teams, 2er Teams und als Einzelfahrer gestartet werden. Ziel ist es, in 24 Stunden möglichst viele Runden zu absolvieren. Kraft und Zeit kann man sich hierbei einteilen, doch wer ganz vorne mitspielen möchte, der schläft am besten gar nicht bis wenig und drückt ordentlich auf das Pedal. Wer nach Ablauf der 24 Stunden in seiner Kategorie am meisten Runden gefahren ist, gewinnt das 24-Stunden-Rennen bei Rad am Ring. Ein feiner Strecken-Unterschied zum Jedermann-Rennen liegt im Detail. Damit alle Teilnehmenden auch an ihrem Teamquartier vorbeikommen, wird neben der Nordschleife und der Grand-Prix-Strecke auch einmal das Fahrerlager entlang der Boxengassen durchquert. Dadurch hat eine Runde 26 km und 560 Höhenmeter. Das 24-Stunden-Rennen startet am Samstagnachmittag, gleich nach dem Start des Jedermann-Rennens. Von da an hört man auf dem Nürburgring die Reifen bis Sonntagnachmittag surren. Ob Tag oder Nacht – der Ring schläft nicht.

Start der hinteren Startblöcke
Karussell
Hohe Acht bei Nacht

Die Besonderheit in dieser Disziplin liegt vor allem darin, erfolgreich im Team zu arbeiten. Es sind nicht nur die Beine der Teammitglieder gefragt, sondern es bedarf auch einer ausgeklügelten Strategie, um 24 Stunden in der Grünen Hölle zu überleben. Wer fährt, wer kocht, wer isst, wer schläft. Je kleiner das Team, umso weniger Absprache ist nötig. Das macht die Herausforderung aber nicht unbedingt leichter. Ganz gleich wie das 24-Stunden-Rennen endet. Kommt man heil heraus und hat seine Runden absolviert, gehört man zu den Siegern von Rad am Ring.

Tourenfahren

Wer keinen großen Wert auf Wettkämpfe legt, aber den Nürburgring dennoch gerne einmal mit dem Rad an diesem Wochenende abfahren möchte, der hat am Samstagmorgen (touristisch mit E-Bike) oder am Sonntagmorgen (sportiv) in einem begrenzten Zeitfenster die Gelegenheit dazu. Auch im Vorfeld von Rad am Ring gibt es mehrere Termine, um sich die Strecke als Neueinsteiger einmal anzusehen oder schlichtweg dort zu trainieren.

Rennradfahren auf der Nordschleife des Nürburgrings

Weitere Radrennen

Neben den bereits aufgezählten Disziplinen findet auch noch ein Zeitfahren über 22 km, das KidsRace über 4 km (8-10 Jahre) oder 8 km (11-14 Jahre) auf der Grand-Prix-Strecke und am Sonntagnachmittag zum Abschluss das Bundesliga Rennen der Lizenzfahrer statt. Auch Mountainbikes kommen bei Rad am Ring auf ihre Kosten. Es gibt eine eigene MTB-Strecke für ein 24-Stunden-Rennen und beim Tourenfahren sind diese selbstverständlich auch zugelassen.

SC Uckerath bei Rad am Ring

Im Jahr 2022 haben wir zum ersten Mal Vereinsmitglieder zum Nürburgring geschickt. Mit Jens Hülstede, Christoph Tillmann und Mario Gaffke traten drei Uckerather zum Jedermann-Rennen auf 75 km an. Zeitgleich fuhr Michael Lüghausen als Einzelstarter respektvolle 14 Runden beim 24-Stunden-Rennen und stieß damit die Türe für 2023 auf. Im Folgejahr stellte der SCU drei Teilnehmer beim Jedermann-Rennen, 14 Teilnehmende beim 24-Stunden-Rennen und einen Tourenfahrer. Mit gleich 4 Parzellen nebeneinander hinter der Mercedes-Arena machten wir die Kurve an der Grand-Prix-Strecke mit einem großen „100 Jahre Sport-Club Uckerath“ Banner zur „Uckerather Kurve“. Fortan möchten wir gut vertreten sein und den Namen der Kurve weiter festigen.

SC Uckerath Teamcamp bei Rad am Ring 2023
SC Uckerath 1922 e.V. - Radsport
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